Verpackungen lassen sich auf viele Weisen verschließen – zum Beispiel kleben, verschweißen oder auch durch eine Sicherheitslasche verriegeln. Letztere bietet dem Inhalt zusätzlichen Schutz und ist trotzdem bedienerfreundlich für jeden, der die Schachtel öffnet. Doch wie sieht eine Sicherheitslasche eigentlich aus und auf welchen Gebieten wird sie eingesetzt? Wir erklären es dir ganz genau und zeigen die Besonderheiten auf. 

Was ist eine Sicherheitslasche?

Als Sicherheitslaschen bezeichnen Verpackungs-Fachleute eine oder mehrere Extra-Laschen an den Klapp- und Faltschachteln, welche die Verpackung manipulationssicher verschließen.

Gemeint ist nicht die klassische Einstecklasche am Deckelteil, die um 90 Grad nach unten geknickt wird und im Innenraum der Schachtel steckt, um den geschlossenen Deckel in Position zu halten.

Echte Sicherheitslaschen funktionieren vielmehr nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, wobei eine Lasche vom Deckel her die Schachtel verschließt und eine weitere Lasche vom Vorderteil der Schachtel in den Deckel geschoben wird, um die Verbindung zu sichern.

So entsteht ein ineinandergreifender Verschluss, der verhindert, dass sich der Karton unbeabsichtigt öffnet und Ware aus Spalten und Öffnungen herausgezogen werden kann.

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Du suchst noch mehr Infos zu nachhaltigen und sicheren Verpackungen? Die findest du in unserem Blog. Mit Sicherheitslaschen statten wir beispielsweise unsere Faltschachteln aus.


Aufbau und Ziel der Sicherheitslasche

Wie ist die ideale Sicherheitslasche aufgebaut? Die Meinungen gehen hierbei in der Verpackungsbranche auseinander. Grob gesagt firmieren drei Schachtel-Designs unter dem Prädikat „mit Sicherheitslasche“. Wir als Verpackungsprofis von Palamo empfehlen dir klar die Version Nummer drei zum sicheren und komfortablen Verpacken sowie einem problemlosen Transportieren hochwertiger Produkte.

Variante 1: Sicherheitslaschen an den Deckelseiten

Jeder kennt das klassische Design eines Pappkartons ( zum Beispiel eines Umzugskartons) bei dem zwei Deckelteile über zwei Knicklaschen an den Seitenteilen geschlossen werden.

Der Nachteil: Stemmt man die Deckelteile an den Kartonseiten etwas hoch und drückt die Seitenlaschen herunter, ist der Weg zum Inhalt des Pakets frei, ohne die Verpackung deutlich zu beschädigen. Diebe haben hier ein leichtes Spiel. Verluste können auch unbeabsichtigt passieren, falls ein Karton beim Transport gequetscht, gestoßen und stark verformt wird.

Die Lösung: Seitenlaschen, die sowohl am Deckel als auch an den Schmalseiten befestigt sind und sich beim Schließen einfalten. Sie blockieren den Weg für Langfinger und schützen den Verpackungsinhalt vor unbeabsichtigten Verlusten.

Variante 2: Sicherheitslaschen zum Kleben

Diese Verpackungsversion findest du in erster Linie im Buchversand. Auch hier nutzt man einfache Kartondesigns, welche das Buch mit zwei Seitenlaschen umschließen, während zwei Deckelteile darüber geschlossen und verklebt werden.

Als zusätzliche Sicherheitslaschen dienen hier zwei lange Kartonstreifen, die vom Verpackungsboden über beide Seitenteile gespannt und auf dem Deckel verklebt werden. Sie verhindern, dass eine der Seitenlaschen sich bei einem unruhigen Transport nach außen stülpt und das Buch aus der Verpackung fällt.

Variante 3: Sicherheitslaschen zum Einstecken

Diese Version eignet sich ideal für alle Falt- und Klappschachteln, aber auch für größere Kartons. Das Prinzip: Während der Deckel durch eine Einstecklasche am Kartonvorderteil fixiert wird, greift eine gegenläufige Lasche vom Kartonvorderteil in das Deckelteil. So wird die Schachtel quasi verriegelt. Die Konstruktion macht es praktisch unmöglich, dass sich die Verpackung von selbst öffnet.– Um den Inhalt zu entwenden, müssten Diebe hier dreiste und sichtbare Manipulation anwenden. Insbesondere dann, wenn die ineinandergreifenden Laschen zusätzlich durch ein Etikett oder ein Klebesiegel gesichert werden.

Wozu sind Sicherheitslaschen eigentlich gut?

Klappdeckelkarton Querschnitt FEFCO 0427

Faltkartons mit Sicherheitslasche bringen folgende Vorteile mit:

  1. Diebstahlsicherung und Manipulationsschutz
    Ein Produkt aus einer Schachtel ziehen, ohne dass sie deutlich beschädigt wirkt? Das können Diebe bei Verpackungen mit Sicherheitslasche vergessen. Hier sieht der Kunde beziehungsweise der Empfänger auf einen Blick, ob an der Ware manipuliert wurde.
  1. Sicherer Transport
    Wenn bei einfachen Faltkartons das Klebeband versagt, landet der Inhalt im schlimmsten Fall auf der Straße oder geht beim Transport verloren. Verpackungen mit Sicherheitslasche sind nicht auf die Belastbarkeit von Klebeband angewiesen, sondern schützen ihren Inhalt allein durch ihre kluge Konstruktionsweise.
  1. Angenehmes Handling für den Verbraucher
    Wer ein Paket mit Sicherheitslasche auspackt, weiß in den meisten Fällen intuitiv, welche Lasche er herausziehen muss, um den Deckel aufzuklappen und an den Inhalt zu gelangen. Für Kunden und Verbraucher bietet eine Faltschachtel mit Sicherheitslasche deshalb das schönste Unboxing-Erlebnis aller Verpackungsvarianten auf dem Markt. Wer vom bequemen Handling der Box angenehm überrascht wird, bewahrt die Verpackung vielleicht sogar auf und nutzt sie im Alltag für andere Zwecke.
    In diesem Fall verankern sich Design und Marke beim Kunden positiv im Bewusstsein. Nicht zuletzt hilft die Verpackung mit Sicherheitslasche dem Verbraucher ebenso dabei, Retouren mühelos zu verpacken und sicher zu verschließen.
  1. Imagegewinn für Produzenten und Händler
    Die hochwertige und solide Erscheinung von Kartons und Faltschachteln mit Sicherheitslasche hat positiven Einfluss auf das Image des jeweiligen Unternehmens. Außerdem tragen Retouren ein geringeres Risiko für Transportschäden oder Verluste, sodass die Artikel – unter Einhaltung der branchenspezifischen Anforderungen – zu einem größeren Anteil aufbereitet und wieder in den Verkauf gebracht werden können.

Welche Verpackungen können eine Sicherheitslasche haben?

Sicherheitslaschen wurden als zusätzliches Merkmal für Verpackungen aus Pappe beziehungsweise Karton entwickelt. In der Regel findet man sie bei den folgenden Modellen:

  1. Faltschachteln
    Hier beginnen die Dimensionen bei sehr kleinen Abmessungen und reichen bis zu einer mittleren Schachtelgröße für Kosmetika, Elektronik-Zubehör oder Lebensmittel. Typische Formate wären etwa 120x80 mm oder 150x100 mm – beides mit 40 mm Höhe. Beim Material lässt sich zwischen leichtem Karton (280 g/m²) bis hin zu schwererem Karton (400 g/m²) wählen.
  1. Flache Buchversandkartons
    Vom Taschenbuch bis zum dicken Wälzer werden Bücher gern in flachen Faltkartons aus Wellpappe verschickt. Das Material bietet durch seine Leichtbaukonstruktion aus flachen Deckschichten und der Hohlvolumen bildenden Wellenbahn einen guten Schutz gegen Stöße beim Transport.
    So kommen Bücher ohne Macken und Knicke beim Kunden an. Zusätzliche Sicherheit bieten dabei zwei Klebelaschen, die sich um die Seitenteile der Faltschachtel schließen. Buchversandkartons mit Sicherheitslaschen sind in Maßen von 160 mal 230 mm bis zu 330 mal 460 mm erhältlich. Die Höhe des Druckwerks darf dabei bis zu 80 mm betragen.
  1. Faltschachteln für Schüttgut und separat verpackte Einzelteile
    Die Sicherheitslasche einer Verpackung muss nicht die einzige Option darstellen, sie zu öffnen. Bei Faltschachteln, die Schüttgut enthalten oder einzeln verpackte Kleinartikel wie Süßigkeiten oder Teebeutel, entnimmt der Verbraucher die Produkte, indem er eine Perforation aufreißt oder eine vorgestanzte Schütte herauszieht. Die Sicherheitslasche dient hier in erster Linie dazu, die Produkte in der verschlossenen Verpackung gegen das Herausfallen oder Verschmutzen zu sichern.
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Für welche Produkte eignen sich Verpackungen mit Sicherheitslasche besonders?

Klappschachtel mit Sicherheitslasche
Sicher verpackte Ware kommt bei den Verbrauchern besser an.

Schutz vor Transportschäden und Manipulation, bequemes Handling und ein solides Image – diese Merkmale der Sicherheitslasche sind bei bestimmten Produkten besonders gefragt:

    • Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel: Edle Schokoladen, exotische Gewürze oder Superfood-Kapseln – wer Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel kauft, will sicher gehen, dass die Verpackung noch ungeöffnet ist. Dabei ist es egal, ob sich nur der Deckel hochgewölbt hat und nichts beschädigt wurde – der „Verpackungsschaden“ erzeugt beim Verbraucher ein ungutes Gefühl und führt oftmals zur Retoure.
    • Elektronik-Artikel: Seriöses Design, bequemes Öffnen und Wiederverschließen der Verpackung – besonders bei kleineren Elektronikartikeln kann die Sicherheitslasche ihre Qualitäten ausspielen. Denn obgleich die meisten Produkte im Elektroniksektor nicht groß sind, können sie durchaus hochpreisig sein (zum Beispiel Smartphones, Smartwatches, Kopfhörer etc.).
      Hier braucht es nicht nur eine Verpackung, die mit ihren Sicherheitsmerkmalen zum Produktwert passt, sondern auch eine, die eine sichere Retoure ermöglicht. Schließlich kommt es nicht selten vor, dass Kunden feststellen, der bestellte Elektronikartikel ist nicht mit der vorhandenen Ausstattung kompatibel.
    • Kosmetika und Pflegeprodukte: Hier gilt dasselbe wie bei Lebensmitteln. Ein Verbraucher möchte ein unbenutztes Körperprodukt für sich verwenden. Die Verpackung sollte daher unversehrt sein. Gleichzeitig unterstützt die hochwertige Optik einer Faltschachtel mit Sicherheitslasche das luxuriöse Image vieler Kosmetikfirmen.
    • Bücher: Hier muss der Paketinhalt nicht hochpreisig sein, um eine Sicherheitslasche notwendig zu machen. Denn: Buchliebhaber achten penibel auf mögliche Transportschäden wie Kratzer und Dellen auf dem Buchdeckel – selbst, wenn es sich beim verpackten Artikel um Second-Hand-Ware handelt.

Hat die Sicherheitslasche Vorteile in Sachen Nachhaltigkeit?

Trägt die Konstruktion der Verpackung dazu bei, sie nachhaltiger zu gestalten? Das kleine Detail einer Sicherheitslasche kann sich hier zweifach positiv auswirken:

  1. Sie verleiht der Kartonverpackung entscheidende Vorzüge
    Konstruktionsmerkmale wie die Sicherheitslasche können ihren Teil dazu beitragen, dass mehr Produzenten und Händler auf Kunststoff-Verpackungen verzichten und ihre Produkte in Faltschachteln als Wellpappe und Karton verpacken. Der Vorteil: Im Gegensatz zu manchen Kunststoffsorten sind Pappe und Karton zu 100 Prozent recycelbar.

    Bezogen auf den Verpackungsmüll werden derzeit 80 Prozent des Papiers stofflich wiederverwertet, aber nur 43 Prozent des Kunststoffs. Im Verpackungsbereich gelten Lösungen aus Pappe und Papier deshalb immer noch als umweltschonender.
  1. Plastikvermeidung durch die Sicherheitslasche
    Wenn eine Faltschachtel allein durch ihre Konstruktion gut verschlossen werden kann, entfällt die Notwendigkeit für zusätzliche Klebebänder und Einschweißfolien häufig. Das ist besonders vorteilhaft in Sachen Umweltschutz, sofern Klebstoffe und Folien aus Erdölprodukten stammen und nicht effizient recycelt werden können.
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Nicht immer sind Papier und Pappe die Ideallösungen. Für feuchte und aromatische Produkte eignen sich eher Doypacks aus Kunststoff. Hier kommt es auf die Herkunft der Polymere an (Biokunststoff) sowie auf deren gute Recyclingeigenschaften.


Fazit: Die Sicherheitslasche steht für Qualität und Umweltfreundlichkeit

Hochwertige Optik, sicherer Transport und bequemes Handling – bei Faltkartons mit Sicherheitslasche macht nicht nur der Inhalt, sondern auch die Verpackung eine besonders gute Figur. Das kommt beim Kunden an und passt zu sensiblen Produkten wie Lebensmitteln, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln.

Prädestiniert für die Sicherheitslasche sind auch Artikel, die kleinformatig, dabei jedoch relativ hochpreisig sind. Schlussendlich trägt die Sicherheitslasche dazu bei, Karton- und Pappverpackungen für weitere Produktgruppen attraktiv zu machen.

Produzenten, die sonst aus sicherheitstechnischen Gründen Kunststoffboxen oder Einschweißfolien nutzen, können von der Kunststofflösung auf die besser recycelbare Kartonschachtel umsteigen, ohne Abstriche beim Produktschutz machen zu müssen.

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